Seit den frühen Morgenstunden haben die Metallarbeiter-Versammlungen in Cádiz und San Fernando mit über 700 Teilnehmern einstimmig das schändliche Abkommen abgelehnt, das UGT und die Arbeitgeber am Sonntagabend unterzeichnet haben. Heimlich und hinter verschlossenen Türen hat die Bürokratie erneut eine Kapitulation hingelegt.
Die Stimmung in den Versammlungen war von großer Empörung geprägt. Drei Tage lang führten UGT und CCOO geheime Verhandlungen, ohne dass ein einziger Vertreter dieser Gewerkschaften bei einer Demonstration oder Versammlung erschienen wäre, um zu informieren. Stattdessen mussten wir über die Presse von diesem Drecksabkommen erfahren. Die Sache ist so ungeheuerlich, dass nicht einmal die CCOO-Führung es wagte, zu unterschreiben – obwohl sie natürlich nichts unternommen hat, um den Kampf weiterzuführen. Was für ein erbärmlicher Teppichbodentreter Gewerkschaftsapparat der auf sozialem Frieden beacht ist und uns in den Rücken fällt.
Die Abstimmungen lehnten das Abkommen einstimmig ab. Laut Presse soll es eine Laufzeit von sieben Jahren bis 2032 haben! Und das wollen die UGT-Funktionäre unterschreiben. Sieben Jahre, in denen Regelbrüche leichtgemacht und die ohnehin mageren Ergebnisse von der Inflation aufgefressen werden.
Konkret: Der Tarifvertrag ist ein Freibrief zur Legalisierung von Unsicherheit in den Betrieben, da er eine doppelte Gehaltsstruktur für neu eingestellte Arbeiter unter 25 Jahren vorsieht, die nur 75 % des Lohns erhalten. So geht man mit der Jugend um! In einer Zeit, in der keiner mehr über die Runden kommt und wir zur Generation der armen Arbeiter werden. Dazu kommt eine mickrige Lohnerhöhung von 2,8 % – also der fortgesetzte Verlust an Kaufkraft, den wir nach all den Jahren des Verrats ohnehin schon erleiden.
Auch beim Zuschlag für „Giftige - Erschwernis - Gefährliche Arbeiten (TPP)“, einer der zentralen Punkte für diejenigen, die unter besonders unsicheren Bedingungen arbeiten, sieht das Abkommen eine Umsetzung über sieben Jahre bis 2032 vor.
Kurz: Ein Tarifvertrag nach Maß für die Arbeitgeber, der die große und beispielhafte Mobilisierung der letzten beiden Tage mit Füßen tritt.
Mehr Polizeigewalt
Als wir morgens die Versammlungen abhielten und beschlossen, durch Cádiz zu demonstrieren, wurden wir sofort von einem massiven Aufgebot der Bereitschaftspolizei umstellt. Unser Ziel war die UGT-Zentrale, um dort unseren entschiedenen Protest gegen die Unterzeichnung zu zeigen - doch unser Recht auf freie Meinungsäußerung wurde unterbunden. Die Polizei umzingelte uns und griff völlig friedliche Demonstranten mit Gewalt an.
Auch wenn unser Protestmarsch aufgelöst wurde, berichten Quellen von mehreren Festnahmen. Die Polizei ist weiterhin im Stadtzentrum im Einsatz und führt zahlreiche Identitätskontrollen durch. Wieder einmal handeln Innenminister Marlaska und die angeblich „fortschrittlichste Regierung der Geschichte“ im Sinne der Arbeitgeber und gegen die Arbeiter.
Unsere Forderungen
Wir von Izquierda Revolucionaria und dem Schülergewerkschaft Sindicato de Estudiantes, mit der wir Seite an Seite mit den kämpferischen Gewerkschaften CGT und CTM an vorderster Front dieses Kampfes stehen, fordern:
• Sofortige Freilassung aller Festgenommenen ohne Anklage
• Wir werden nicht aufgeben, bis dieses skandalöse Abkommen, das hinter dem Rücken von über 40.000 Arbeitern unterzeichnet wurde, vom Tisch ist – es dient einzig dazu, sozialen Frieden zu sichern und die Gewinne der Unternehmer weiter zu steigern.
Die Würde der Arbeiter von Cádiz ist nicht käuflich. Jetzt ist der Moment, einen Schritt nach vorne zu machen und zu einer großen Demonstration der Arbeiter, der Jugend und der Bevölkerung von Cádiz aufzurufen – gegen dieses Abkommen der Schande, zur Unterstützung der Kollegen aus dem Metallsektor und für einen würdigen Tarifvertrag, der tatsächlich Rechte sichert.
Unser Kampf wird weitergehen, bis wir unsere grundlegenden Forderungen wirklich - nicht nur auf dem Papier - durchgesetzt haben:
• Auszahlung des TPP-Zuschlags für alle Arbeiter, unabhängig vom Vertrag, noch im Jahr 2025
• Mindestens 10 % Lohnerhöhung 2025, um den Kaufkraftverlust auszugleichen, und weitere mindestens 6 % für 2026. Keine doppelte Gehaltsstruktur. Tarifvertrag für zwei Jahre, nicht länger
• Regelung der befristet Beschäftigten mit Unterbrechungen – wir sind keine Wegwerfware
• Zahlung nach dem Metalltarifvertrag für alle Beschäftigten der Branche. Sofortiges Ende der verbreiteten Praxis großer Unternehmen wie DRAGADOS OFFSHORE und NAVANTIA, bei denen Arbeiter nach schlechteren Tarifverträgen entlohnt werden
• Tatsächliche Anwendung der Rentenverkürzungsregelungen
• Rechtskonforme Umsetzung von Familienzeit und Sonderurlaub, ohne Druck oder Drohungen gegen die Beschäftigten