Interview mit Antonio Muñoz, Mitglied der Izquierda Revolucionaria (Anm. d. Ü. Schwesterorganisation in Spanien von Offensiv"), Gewerkschafter" der CGT in der Zulieferindustrie der Werft Navantia in San Fernando und Sekretär für gewerkschaftliche Aktionen des Provinzsekretariats CGT-Metal Cádiz.

Izquierda Revolucionaria: Der Streik im Metallsektor von Cádiz ist ein großer Erfolg. Wie schon 2021 zeigt sich erneut die Stärke der Arbeiterklasse in Cádiz: Die Produktion ist vollständig zum Stillstand gebracht worden, und die Belegschaften sind auf die Straße gegangen, um sich die Unterstützung der Bevölkerung zu sichern. Wie ist die Lage aktuell?

Antonio Muñoz: Ich fasse kurz zusammen, wie es gerade aussieht. Offiziell waren für diese Woche zwei Streiktage angesetzt – Mittwoch, der 18., und Donnerstag, der 19. – aber in der Praxis wurden daraus vier. Schon am Dienstag, den 17., als die Kollegen aus der Navantia-Werft in Cádiz erfuhren, dass der Streik wirklich steht, legten sie bereits am Mittag die Arbeit nieder. Deshalb bewerten wir – und selbst die mediale Stimme der herrschenden Klasse erkennt das an –, dass die Beteiligung am Streik de facto bei nahezu hundert Prozent lag.

Was jetzt geschieht, erinnert sehr stark an die große Bewegung von 2021, die alle wegen des Panzerwagens in Erinnerung haben, den die Regierung damals gegen uns schickte. Und genauso wie damals sitzen auch jetzt wieder dieselben Leute am Verhandlungstisch – die Führungen von UGT und CCOO – und bereiten einen neuen Verrat vor. Die Kapitulation ist praktisch schon beschlossene Sache. Für morgen, Sonntag, ist ein weiteres Treffen geplant, und es ist so gut wie sicher, dass sie – genau wie 2021 – am Abend versuchen werden, den Abschluss schnell und still durchzuziehen, um jede Möglichkeit zur Gegenwehr im Keim zu ersticken.

Izquierda Revolucionaria: Es scheint offensichtlich, dass die Arbeiter des Metallsektors aus der Erfahrung von 2021 gelernt haben. Denkst du, die Gewerkschaften des sozialen Friedens werden es schaffen, den Streik diesmal zu stoppen?

Antonio Muñoz: Ganz klar – wir bewusstesten Arbeiter werden nicht die Arme verschränken. Schulter an Schulter mit den Kollegen der CTM und gemeinsam mit der CGT bauen wir eine kämpferische Antwort auf die Manöver der Bürokratien von CCOO und UGT auf. Wir trauen denen keinen Meter. Deshalb hat die CGT zusätzlich zum offiziellen Aufruf den Streik eigenständig für denselben Zeitraum ausgerufen, ab Montag, dem 23., unbefristet. Damit haben wir die volle rechtliche Absicherung, um den Kampf fortzusetzen – auch dann, wenn CCOO und UGT versuchen, den Streik zu beenden. Wenn die Betriebsversammlungen das Vorabkommen ablehnen und weiterkämpfen wollen, stehen wir bereit.

Izquierda Revolucionaria: Was sind die nächsten Schritte?

Antonio Muñoz: Für uns ist jetzt entscheidend, diesen Vorschlag – gemeinsam mit den Kollegen der CTM – breit unter den Arbeitern des Metallsektors zu verbreiten. Wir wollen ein gemeinsames Flugblatt veröffentlichen, in dem wir sowohl die Forderungen von CTM und CGT vorstellen als auch im Fall eines Vorabkommens dazu aufrufen, den Streik fortzusetzen. Wir rufen alle Arbeiter auf, am Montagmorgen in allen Betrieben Versammlungen abzuhalten, um über Annahme oder Ablehnung des Vorabkommens abzustimmen – und gemeinsam nach Cádiz zu marschieren, um dort eine große Demonstration und anschließend eine Vollversammlung durchzuführen, in der wir unsere gemeinsamen Forderungen demokratisch beschließen und den Mobilisierungsplan für die nächste Woche verabschieden. Wir sagen es klar: Wir werden den Kampf um den Metalltarifvertrag in Cádiz gewinnen – und wir werden keinen Verrat hinnehmen.

Izquierda Revolucionaria: Letzte Frage – wie ist die Stimmung unter den Belegschaften im Metallsektor von Cádiz?

Antonio Muñoz: Die Stimmung ist hervorragend. Die Kollegen sind entschlossen. Auch wenn die Leute von CCOO und UGT bereit sind, jeden faulen Kompromiss zu unterschreiben – es gibt ein großes, starkes Lager von Arbeitern, die sich nicht damit abfinden wollen, noch mehr Rechte zu verlieren. Und das werden wir am Montagmorgen in den Betriebsversammlungen zeigen – nicht nur bei Navantia, sondern auch bei Großbetrieben wie Dragados oder Airbus.

Izquierda Revolucionaria: Viel Kraft, Antonio – und an alle Kollegen im Metallsektor von Cádiz: Wir unterstützen euren Kampf mit ganzer Entschlossenheit.

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